Konsequent

Das Buch zum Nicht-Technischen-Training

Von Thomas Hochgeschurtz

Ikotes Bühl 2009, 192 Seiten, 24,90 Euro

An diesem Buch scheiden sich die Geister. Das Nicht-Technische-Training (NTT) ist ein Selfmade-Führungskonzept, das der Maschinenbauingenieur Thomas Hochgeschurtz aufgrund reichlicher Führungserfahrung in Industrieunternehmen entwickelt hat. Das Konzept hat Preise bekommen und findet in der Praxis viele Anhänger. Seinen Kritikern dagegen ist es zu hemdsärmelig.

Der Autor stellt sein Konzept eingebunden in eine gut erzählte Geschichte vor. Tom Simon, Alter Ego von Hochgeschurtz, beginnt seine Berufslaufbahn bei einem typischen Produktionsunternehmen. Er wird Teamleiter für die Inbetriebnahme von Spezialmaschinen und lernt nach und nach mit vielen Höhen und Tiefen, wie man als Führungskraft erfolgreich arbeitet. Flankiert wird dieser Kern von seiner Beziehungsgeschichte mit Freundin Klara. Das sich entwickelnde Führungskonzept besteht aus den Feldern Arbeitssicherheit, Qualität, Produktivität, Mitarbeiter, Kommunikation und Hierarchie. Es geht um eine permanente Verbesserungsschleife. Durchgehender roter Faden ist die Frage der Konseqenz. Wichtig ist dem Autor, dass die Mitarbeiter mitdenken und sich alle im Team auch strategischen Fragen widmen.

Das sehr nüchtern gestaltete Buch liest sich etwas schwer, doch kann man sich daran gewöhnen. Die Botschaften sind einfach, aber in vielen Bereichen sehr treffend. Am wenigstens ist leider das Feld „Hierarchie“ bearbeitet. Die praktische Führungserfahrung des Autors zeigt sich immer wieder, und man nimmt ihm ab, was er schreibt. Die schlichte Beziehungsstory mit Klara hätte nicht sein müssen. Stattdessen hätte man sich zu einigen Feldern differenziertere Ausführungen und klarere Anregungen gewünscht, wie das Ganze in die eigene Praxis umzusetzen ist. Über das Preis-Leistungsverhältnis kann man streiten.

Fazit: Ein unkonventionelles Buch, das interessante Einsichten in eine erfolgreiche Führungspraxis bietet, dem aber mehr Fleisch gut getan hätte.

Dr. Martin Schwab